Montag, 1. Oktober 2007

Von Booten an Land und Seglern im Herbst

Draussen war ich den Sommer über mit YAMYAM II nur zwei, drei Mal. Sie war in keinem guten Zustand: Das Schwert wackelte und klapperte. Der Außenborder leckte. Die Logge schepperte rhytmisch. Fockschoten nur ungenügend vorhanden. Insgesamt kein Vergnügen - ich mag es nicht, mit einem Boot, das ich nicht kenne und nicht beurteilen kann, den Hafen zuverlassen. Also: nur zweimal raus, Unterwasserschiff geschnorchelt und inspiziert. Den Sommer über habe ich YAMYAM II nun Stück für Stück ausgeräumt, geleert, Segel abgenommen und abgetakelt. Anfang September kam sie aus dem Wasser. Und seit dem arbeite ich an ihr. Der Herbst: Das ist die Zeit, wo es still zu werden beginnt auf dem Wasser. Windstille, Lärm-Stille. Manchmal ist es so still, dass die Stille in den Ohren knistern. Drüber nur das Brummen eines weit entfernten Flugzeuges, wie man es nur im Herbst kennt. Und jetzt: Auf Knien unter dem Boot, den schweren Rotex über mir die Bordwand schleifend frage ich mich, was mich dazu treibt, ein Boot zu erhalten, zu restaurieren. Eine richtige Antwort kenne ich nicht: außer der, dass mich einfach in den Momenten, wo die Arbeit zu viel ist, der Gedanke treibt: wie sie aussehen wird, wenn sie fertig ist.

Keine Kommentare: